Schottland

Hello from Edinburgh!

Viele Grüße aus dem sonnigen... ich meine, nebligen Edinburgh! Was das hier zu suchen hat? Ganz einfach: Edinburgh ist eine richtige Bücherstadt. Ich habe vor kurzem gelesen, dass es hier mehr Büchereien und Buchläden gibt, als Internetcafes. Mag auf den ersten Blick nicht so besonders klingen, aber wenn ich daran denke, wie viele Internetbuden es alleine in Köln gibt.. In dieser altertümlichen Stadt passt das aber auch perfekt. Ich hatte jedenfalls bei all dem Nebel sofort Lust mich vor einen Kamin zu verkriechen und ein Buch zu lesen. 
Die Atmosphäre in der Stadt ist, nicht zuletzt durch die Nebelschwaden, einmalig und hat sicher zum ein oder anderen Krimi geführt.  



Passend zum gespenstischen Nebel und den alten Gemäuern weit und breit, gibt es hier auch den "Potter-Trail". Wer sich jetzt, genau wie ich, fragt, "Hä, was hat Harry Potter denn mit Edinburgh zu schaffen??", der erhält während der knapp 90- minütigen Führung durch einen echten Zauberer einige Antworten.
Der Trail beginnt auf einem alten Friedhof, Greyfriars Kirkyard. Der Hund des ersten Friedhofwärters ist übrigens nach dessem Tod, also dem Tod des Wärters, noch für Jahre jeden Tag zum Grab gekommen und hat dort gewacht. Nur so nebenbei. Zurück zum Trail: J.K. Rowling hat einige Ideen und noch mehr Inspiration für Ihre Geschichten in Edinburgh gefunden. Unter anderem auch auf diesem Friedhof. Er dient beispielsweise als Vorlage für den Friedhof, auf dem Harry und Lord Voldemort sich zum ersten Mal begegnen. Außerdem finden sich die Ursprünge für die Namen Tom Riddle und McGonagall hier. Schaut euch hierzu die Bilder an. Was hat J.K. Rowling überhaupt in Edinburgh gemacht? Nach der Trennung von ihrem Mann, ist sie mit ihrem Kind zu ihrer Schwester nach Edinburgh gereist und hat sich ein Jahr Zeit gegeben, etwas zustande zu bringen. Was ja auch ganz gut geklappt hat. Die Zeit als alleinerziehende Mutter ohne Arbeit war mehr als hart. So hat es sich auch angeboten, dass ihr Schwager ein Cafe führte und noch immer führt, in dem sie schreiben konnte und sicher auch den ein oder anderen Tee umsonst bekam. Kaffee soll ja in Großbrittanien kein Renner sein.. Das Cafe des Schwagers schaut man sich auf dem Trail übrigens auch an.
Außerdem haben wir noch die Handabdrücke von J.K. Rowling besucht, die im Rahmen der Verleihung des Edinburgh Award im Stile des Walk of Fame verewigt wurden. Zu guter letzt schaut man sich noch das Hotel an, wenn der Nebel es zu lässt, in dem der letzte Teil der Potter-Reihe geschrieben wurde. Hier kann man sich seit dem in die "J.K. Rowling-Suite" einbuchen. Für knapp 1.000,00 Pfund pro Nacht. Geschenkt.
Das ist natürlich nicht alles, was man bei der zauberhaften Tour erlebt, ich möchte ja nicht alles vorwegnehmen.
Der Trail bietet sich gut an, wenn man nur, so wie ich, ein paar Stunden Aufenthalt in Edinburgh hat und etwas von der Stadt sehen möchte, weil der Trail einige Sehenswürdigkeiten passiert. Gut, Edinburgh Castlle nicht aber da braucht man auch etwas Zeit. Dafür aber die wunderschöne Old Town. Ach ja, die Führung kostet nichts, nur das, was sie euch wert ist. 



Wenn ihr also mal in der Nähe seid, lasst euch Edinburgh und den Potter-Trail nicht entgehen!

Bis Bald Edinburgh.


Der Potter-Trail bei Tripadvisor


Aber Edinburgh war natürlich nur der erste Halt auf dem Trip durch Schottland. Einen Tag später ging es mit der Hilfe von Hillwalk Tours wieder zu Fuß los und zwar auf den West Highland Way. Die berühmteste Wanderroute in Schottland. Nachdem wir im letzten Jahr, ebenfalls mit Hillwalk Tours, Irland unsicher gemacht haben, ist nun das nächste Land dran.
7 Tage von Bed & Breakfast zu Bed & Breakfast, durch eine Landschaft, wie von einem anderen Planeten, völlig anders als in Irland. Kaum Farbe, ziemlich karg, aber doch beeindruckend. Wenn ihr hofft Menschen auf dem Trip zu treffen, seid ihr hier im April falsch, obwohl schon einige Leute unterwegs waren. Funfact für zwischendurch: Der West Highland Way ist ca. 150 Kilometer lang und es gibt jedes Jahr einige Läufer, die den Weg rennen. Ultramarathon heißt das dann. Der Rekordhalter für das West Highland Way Race liegt bei 15:44:50 Stunden!! WTF!! Und es ist kein ebener Spazierweg. Es geht hoch und runter (wie der FC..) nur so weit hoch, dass ihr im Schnee landet. Ich habe in Schottland das erste Mal dieses Jahr Schnee in den Händen gehalten, es gibt sogar Skigebiete.
Während der Reisen mit Hillwalk haben wir bisher erst bei zwei Unterkünften schlechte Erfahrungen gemacht, aber wer braucht schon eine Heizung nach einem Tag im Regen, im März in Irland oder wer braucht schon ein 10m² Zimmer ohne schimmligen Geruch?? Aber von den ca. 15 Unterkünften (Irland und Schottland zusammengezählt) waren die anderen alle hervorragend.
Auf dem Weg lauft ihr an einigen berühmten Plätzen vorbei, zumindest berühmt, wenn ihr die Filme kennt, die hier spielen. Zum Beispiel "Braveheart", "Rob Roy", Highlander oder "Skyfall". 
Der Schlusspunkt des Ways ist das Städtchen Fort William. Bezaubernd. Touristisch. Aber noch nicht im Frühjahr. Wir wohnten hier bei einem niederländischen Ehepaar, das vor x Jahren in Schottland ein verfluchtes Haus gekauft hat, in dem wir auch geschlafen haben. Geister sind uns nicht erschienen. Die wurden bisher wohl nur im purple room gesehen. Glück gehabt. Aber die Unterkunft war super und unser Host mit dem witzigen Akzent war ein großer Sammler von Whisky. "I only use Jack Daniels if I need to clean my car."
Also habe ich im "Grog and Gruel", dem mehrfachen Restaurants des Jahres in Fort William, meinen ersten "richtigen" Whisky getrunken. Danach habe ich mir erstmal eine Packung Kaugummis gekauft. Und der war "very smooth". Fort William ist auf jeden Fall eine Reise wert. Es liegt direkt am Ben Nevis, dem höchsten Berg Großbritanniens. Eine Besteigung war leider wegen des schlechten Wetters nicht machbar, aber dafür eine Bootsfahrt auf dem Loch Linnhe, der im morgendlichen Sonnenschein aussah wie der größte Spiegel der Welt, komplett glatt und wunderschön.



Als letztes waren wir noch in Glasgow. Die andere große Stadt in Schottland. Vollkommen anders als Edinburgh. Modern, ganz anders. Aber auch schön. Hier gibt es das höchste Kino Europas inklusive Glasaufzug an der Außenwand.  

Ich muss zugeben, dass mir Irland besser gefallen hat, als Schottland. Eine Reise wert ist Schottland trotzdem, schon alleine wegen Edinburgh, eine der coolsten Städte der Welt.

Im Juni 2015 werden wir wieder mit Hillwalk Tours wandern, diesmal wieder in Irland. Ich könnte immer wieder nach Irland!!




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