Verfilmungen







Bücher auf der Leinwand


Was passiert, wenn ein Buch überaus erfolgreich ist oder eine Bücherreihe unzählbar viele Fans auf der ganzen Welt hat? Richtig, die Filmindustrie klopft an und möchte den Stoff auf die Leinwand bringen.
Das muss gar nicht schlecht sein, schon gar nicht für die Autoren und Filmstudios.
Aber, sein wir ehrlich, wenn ich hier eine Waage abbilden würde, bei der auf der einen Seite alle guten Buchverfilmungen in der Schale liegen und auf der anderen Seite alle Schlechten.. ihr wisst, welche Seite die Oberhand gewinnt bzw. welche Schale Richtung Boden zieht.

Warum ist das so? In erster Linie natürlich, weil jeder Leser seine ganz eigene Vorstellung vom Inhalt des Buches hat. Figuren, Kulisse... Und wenn der Regiesseur diese nicht umsetzt, folgt meist die Enttäuschung beim zuschauendem Leser. 

Ist die Geschichte lang und mit Details ausgeschmückt? Finden komplexe Gedankengänge und innere Monologe statt? All das ist kaum umsetzbar.

Was mich darüber hinaus auch oft ärgert oder, wie bei der Verfilmung eines meiner absoluten Lieblingsbüchern "Der Medicus" zur Verzweiflung brachte, ist, dass der Inhalt der Buchvorlage skrupellos verändert wird. Beim Medicus kam hierbei immerhin noch ein annehmbarer Film heraus, auch, wenn der Film mit dem Buch nicht viel gemein hatte, aber es gibt auch schlimmere Fälle, siehe "Der kleine Hobbit".


Aber genug der negativen Worte, enttäuscht wurden wir alle schon mal. Hier soll es nur um gelungene Buchadaptionen gehen oder Filme, die ihre Vorlagen sogar übertroffen haben. 


- Filme, die Sie sehen sollten, bevor das Leben vorbei ist - 
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Bei dem Buch handelt es sich, Überraschung, in erster Linie um ein Kinderbuch. Aber der Inhalt ist, wie immer bei Roald Dahl, sehr sozialkritisch mit einem guten Schuss schwarzem Humor. 
Was Tim Burton und sein alter Freund Johnny Depp daraus gemacht haben ist pure Magie. Johnny Depp brilliert als durchgeknallter Williy Wonka und alles ist so, so... abgedreht und bunt. Zauberhaft! Für die Musik sorgt, wie sollte es anders sein wenn Burton und Depp dabei sind, Danny Elfman. Und auch Helena Bonham Carter ist mit dabei.


Auch hier wieder ein kurzes Buch bzw. eine Kurzgeschichte. Der Schwerpunkt von Buch und Film sind diesmal allerdings verschieden und die Interpretation von David Fincher sehr frei und "modernisiert" Eigentlich stört mich so etwas ja, aber der Film ist sehr gelungen und anders als bei "Der Medicus" in meinen Augen stimmig genug um mit der Kurzgeschichte in einen Satz gebracht zu werden. Hervorzuheben ist der herausragende Score von Alexandre Desplat. F. Scott Fitzgerald hat unter anderem auch "Der große Gatsby" geschrieben.


Wieder eine verfilmte Kurzgeschichte.
Ja, der Film hält sich nur bedingt an die Buchvorlage. Und ja, ich habe mich kritisch über diesen Umstand geäußert. Aber der Film ist einer der besten aller Zeiten, deshalb ist es zu verzeihen. 
Beides lohnt sich also.





Harry Potter, was soll man zu den Büchern sagen? Die Reihe steht nicht umsonst in der Liste meiner Lieblingsbücher. Was folglich umso erfreulicher ist, ist, dass mir die Filme auch sehr gut gefallen haben. Wie gemacht für kuschlige Herbst- oder Wintertage auf der Couch. Perfekte Unterhaltung. 
Das typische "Filmproblem", dass hier und da Dinge fehlen tritt auf, aber hält sich im Rahmen und ist gut gelöst worden. Wie die Buchvorlage werden die Filme immer dunkler und bedrohlicher. Der Vorteil des Films ist, dass man direkt vor Augen hat, dass die Figuren älter werden. 
Nicht so gut gefallen hat mir, dass das letzte Buch ein Zweiteiler wurde, aber damit kann ich leben. Tolle Bücher, tolle Filme. Was will man mehr?



Und die nächste Buchreihe. Das oftmals als unverfilmbar betitelte Werk von J.R.R. Tolkien ist durch Peter Jackson grandiose Verfilmung zu neuem Leben erweckt worden, der Hype um Hobbits, Orks und Gollum wurde vergleichbar mit dem neu erwachten Interesse an Zauberern durch Harry Potter. Passenderweise liefen einige Filme auch noch parallel, was immer die Frage "Harry Potter oder Herr der Ringe" mit sich brachte. 
Peter Jackson hat wahre Epen erschaffen: Kulisse, Musik, Maske, Kostüme, Schauspieler.. ein beeindruckendes Gesamtpaket. Zurecht mit so vielen Oscars ausgezeichnet.
J.R.R. Tolkien hat eine ganze Welt geschaffen. Mit eigenen Kreaturen, Ländereien, Sprachen.
Ich denke "Herr der Ringe"-Fans können sich mit den Filmen anfreunden.


Normalerweise versuche ich erst das Buch zu lesen, bevor ich mir den Film anschaue. Hier hat das nicht geklappt.

Die ersten beiden Teile der Trilogie waren herausragend und gehören zu meinen absoluten Lieblingsfilmen. 
Das Buch ist teilweise detaillierter, aber dafür auch über Strecken ein bisschen langatmiger als der Film.
Francis Ford Coppola hat ein Meisterwerk geschaffen. 
Bei entweder-oder würde ich mich in diesem Fall für die Filme entscheiden. 


Carrie, Shining, Misery, Es, Friedhof der Kuscheltiere, Der Nebel. Es gibt unzählige Bücher von Stephen King, die verfilmt wurden. Ich bin kein großer Fan seiner Bücher, aber zwei Kurzgeschichten haben mir äußerst gut gefallen und ihre filmischen Interpretationen stehen den literarischen Vorlagen in Nichts nach.
Sowohl "Die Verurteilten", als auch "Stand by me" erschienen in dem Buch "Frühling, Sommer, Herbst und Tod" (als "Pin Up" und "Die Leiche"). Ein echter Glückskauf für mich. "Die Verurteilten" ist soweit ich zurückdenken kann auf Platz 1 bei imdb.com, einer Internetseite, auf der Filme bewertet werden. Tim Robbins ist herausragend. "Stand by me" läuft mittlerweile des Öfteren Sonntagnachmittags im Fernsehen (vermehrt auf Kabel1). Unfassbar, wer hier alles mitgespielt hat. Beide Filme sind wirklich toll, wobei mir das Buch zu "Die Verurteilten" einen Tick besser gefallen hat. 
In beiden Verfilmungen gibt es kleinere Änderungen zur Buchvorlage, aber nichts weltbewegendes. Großes Kino!


Was als erstes auffällt, ist, dass der Film anders heißt, als das Buch. Das ist ja kein Problem, aber mal ehrlich: Musste das "s" wirklich mit? Warum? Nur um mehr potenzielle Zuschauer ins Kino zu kriegen, die keine Ahnung haben, was ein Headhunter macht? Sei's drum. Das Buch hat mich mit seiner cleveren Story überzeugt und der Film kann mithalten. Auch er ist spannend und irreführend. Für mich ein kleiner Überraschungserfolg. Gut gemacht!


Der Kommentar wird durch eine Gastbloggerin nachgereicht :-)












Ein Tipp für die Kleinen ;-)
Sehr nah am Buch ist auch die Verfilmung von "Der Grüffelo", im englischen unter anderem mit den Stimmen von Helena Bonham Carter und John Hurt.











Auf der Hülle der DVD stehts es schon: "Nichts für schwache Nerven". Das stimmt wohl. Der Film ist zwar nicht ganz so nervenaufreibend wie das Buch, aber dennoch eine gelungene Verfilmung. 
2 Stunden düstere und beklemmende Atmosphäre.






-Die Liste wird hoffentlich fortgesetzt-

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Wie steht ihr zu Buchverfilmungen? Sollte man überhaupt Bücher verfilmen oder sollte man es einfach sein lassen?
Welches Buch sollte ins Kino?
Welche Verfilmungen sollte ich mir auf jeden Fall ansehen?

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Meine Watchlist
Bücher, deren Verfilmungen ich noch nicht gesehen habe


Wann wird eigentlich "Der Schwarm" von Frank Schätzing endlich verfilmt?? Uma Thurman hat sich die Rechte bekanntlich 2005 bereits gesichert und soll wohl auch eine Rolle im Film spielen.
Dieses Jahr ist Drehstart für Don Winslows "Tage der Toten"!! Zu erst war ich geschockt, als ich davon las. Aber jetzt bin ich aufgeregt! 

5 Kommentare:

Milena hat gesagt…

"Der Schatten des Windes" von Carlos Ruiz Zafon würde ich mir wünschen :)

wassollichlesen hat gesagt…

Jaaaa, das war ein tolle Buch :-) Aber willst du es wirklich riskieren, dass der Film riesiger Schund wird??

Milena hat gesagt…

Ja :D

Hardboiled-Blog hat gesagt…

Hoffentlich wird die Verfilmung von Tage der Toten nicht in den Sand gesetzt. Denn ein Handlungszeitraum von über 30 Jahren zu verfilmen stelle ich mir ziemlich schwer vor ;).
Hier noch eine Info dazu die dich interessieren könnte:

http://deadline.com/2013/01/oscar-nommed-a-royal-affair-team-boards-epic-don-winslow-novel-power-of-the-dog-418275/#

Wenn es in dein Genre passt solltest du dir unbedingt mal die Verfilmung des Red Riding Quartet von David Peace ansehen. Würde in Deutschland zu "Yorkshire Killer" umbenannt und macht ziemlich was her. Auch wenn die Bücher, die als Vorlage dienten wirklich nur etwas für hartgekochte Noir-Fans sind ;)

Gruß,

Daniel

wassollichlesen hat gesagt…

Da bin ich gespannt. Ich werde zusehen, dass ich das Buch und den Film in die Finger kriege. Danke :-)