Samstag, 14. Mai 2016

Michael Koryta - Die mir den Tod wünschen

"Am letzten Tag des Lebens von Jace Wilson stand der Dreizehnjährige am Rand eines Steinbruchs, den Blick auf das kalte, ruhige Wasser gerichtet, und verstand endlich, was ihm seine Mutter vor ein paar Jahren einmal gesagt hatte: Du kannst Schwierigkeiten bekommen, wenn du Furcht zeigst; noch größere Schwierigkeiten bekommst du aber, wenn du Angst leugnest."

(c) Heyne

Verlag: Heyne - 478 Seiten - ISBN: 3453438442 - Veröffentlichung: 11. April 2016 - Originaltitel: Those who wish me dead

Klappentext

Du tauchst aus der Tiefe des Wassers auf. Über dir braut sich ein Gewitter zusammen, unter dir schwimmt eine Leiche, die du gerade entdeckt hast. In Panik gelangst du an das Ufer des abgelegenen Steinbruchs. Es wird dunkel, du zitterst am ganzen Leib. Ein Auto nähert sich, drei Männer steigen aus. Deine Rettung... Doch dann siehst du, wie die Fremden dem dritten die Kehle durchschneiden... und sich umdrehen... dorthin, wo du gerade kauerst.

Meine Meinung

Wenn Donald Ray Pollock einen Autor "beänstigend talentiert" nennt und neben seinem Urteil auch noch Stephen King und Lee Child auf dem Buchrücken zitiert werden, dann kann das nur bedeuten, dass man hier gerade ein mehr als lesenswertes Buch in der Hand hält. Und wenn dann auch noch auf diversen anderen Kanälen über das Buch gesprochen, es immer höher angeprießen und der Inhalt auch noch vielversprechend klingt, dann kann es nur noch bedeuten, dass das Buch sich bald auch in meinen Händen wiederfindet.

Wir, als Leser, wissen im Prinzip von der ersten Szene an, was uns erwartet: eine Jagd nach dem kleinen Jace. Zusätlich baut Koryta noch geschickt weitere Erzählstränge ein, sonst wäre das Buch auch bei weitem nicht so gut und wahrscheinlich auch ziemlich langweilig.
Hin und wieder zieht sich das Buch zwar etwas, aber wenn sich eine etwas längere Sequenz einstellt, könnt ihr sicher sein, dass das Buch euch kurz danach kalt erwischt und es euch richtig umhaut. So erging es mir und das mehr als nur einmal.
Eine besondere Rolle neben den soliden Figuren spielen für mich die beiden "Jäger", die Blackwell Brüder - Psychopathen vor dem Herrn. Aber natürlich sind die beiden darüber hinaus auch ziemlich clever und vor allem besonnen und bahnen sich unbarmherzig und erfrischend resolut ihren Weg. Jede Szene mit den beiden schlau daherredenden Brüdern, die stets so tun, als wären sie alleine auf der Welt, ist mir eine Freude.
So kommt es wie es kommen muss und ich finde mich in einem dramatischen Showdown in den Bergen Montanas wieder und bin trotz einiger Vorhersehbarkeiten kein bisschen enttäuscht vom Ende. 

Fazit

Koryta, von dem ich zugegebenermaßen noch nie etwas gehört habe, schafft mit "Die mir den Tod wünschen" einen guten Thriller mit einigen mehr als überraschenden Wendungen und ist durchweg spannend. Die beiden Psychopathen, die Jace den Tod wünschen, sind hervorragend.



Besten Dank an Heyne
Danke an DRadio Wissen für den guten Tipp

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