Sonntag, 5. Januar 2014

Honig  

"Ich heiße Serena Frome (reimt sich auf Ruhm), und vor knapp vierzig Jahren wurde ich vom britischen Nachrichtendienst auf eine geheime Mission geschickt."

Verlag: Diogenes - 459 Seiten - ISBN: 3257068743 - Veröffentlichung: 26. September 2013 - Originaltitel: Sweet Tooth

Klappentext

Serena Frome ist schön, klug und schließt gerade ihr Mathematik-Studium in Cambridge ab - eine ideale Rekrutin für den MI5, den britischen Inlandsgeheimdienst. Man schreibt das Jahr 1972. Der Kalte Krieg ist noch lange nicht vorbei, und auch die Sphäre der Kultur ist ein umgekämpftes Schlachtfeld: Der MI5 will Schriftsteller und Intellektuelle fördern, deren politische Haltung der Staatsmacht genehm ist. Die Operation trägt den Codenamen "Honig". Serena, eine leidenschaftliche Leserin, ist die perfekte Besetzung, um den literarischen Zirkel eines aufstrebenden jungen Autors zu infiltrieren. Zunächst liebt sie seine Erzählungen. Dann beginnt sie, den Mann zu lieben. Wie lange kann sie die Fiktion ihrer falschen Identität aufrecht erhalten? Und nicht nur Serena lügt wie gedruckt.

Meine Meinung

Mir gefällt die Erzählform von "Honig" sehr gut: einsträngig, in der Ich-Perspektive, wie eine Biografie. Eine schöne Abwechslung. 
Schon nach den ersten Seiten wird die Hauptfigur mehrfach von ihrem näheren Umfeld hintergangen, was mich zu einer permanenten Hinterfragung aller weiteren Figuren führte und eine Art "wer-ist-hier-der-Sowjet-Spion"-Stimmung heraufbeschwor. Ich war also ständig auf der Hut. Wem kann Serena trauen?
Auf den letzten 50 Seiten wird die Antwort geliefert und das auf äußerst geniale Weise.
Der einzige negative Aspekt ist, dass das Buch an manchen Stellen ein bisschen zu langatmig ist. Da kamen mir die Kurzgeschichten des interessanten MI5 Schriftstellers sehr gelegen, denn sie sind sehr unterhaltsam, witzig und voller kreativer Ideen. Das Verankern solcher Geschichten in der Geschichte finde ich darüber hinaus auch innovativ. 

Fazit

"Aaaaaaahhhh...!!!" Etwas vergleichbares muss ich gegen Ende des Buches mehrfach von mir gegeben haben. Unfassbar. Genial! Alles macht Sinn! Was Ian McEwan hier ausgetüftelt hat, hat mich sehr beeindruckt. Eigentlich müsste ich das Buch jetzt direkt nochmal lesen. Und ich bin mir sicher, jedes Mal würde ich neue Details entdecken und Lösungen für bisher Ungeklärtes. Die Geschichte ist so raffiniert. So ausgeklügelt. So etwas schreibt man nicht einfach in ein paar Tagen runter. (Hoffentlich!)
Aufgrund der Tatsache, dass es hin und wieder ein paar Längen gibt:



Besten Dank an Diogenes


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